Auktionator Sebastian Gregorius im Porträt
Er ist quasi eine aussterbende Art in Bremerhaven: Sebastian Gregorius ist der letzte Auktionator, der von
der Stadt offiziell vereidigt wurde. Dieses Amt übt er aber nur noch einmal im Jahr
aus – auf der FISCH&FEINES.
„Das macht einfach Spaß, ich fühle mich dann zurückversetzt in frühere Zeiten“, sagt der 58-Jährige. Diese früheren Zeiten begannen vor rund 40 Jahren, als Gregorius beschloss, eine Lehre als Bürokaufmann
zu absolvieren – aber nicht irgendwo. Er wusste, dass Azubis bei der FBG Fischereihafen-Betriebsgesellschaft
stets das Protokoll bei den morgendlichen Fischauktionen führten. Das reizte ihn.
„Nach der Lehre sprach mich der Chefauktionator an, ob ich nicht eine Zusatzausbildung machen und ganz in das Metier einsteigen wolle“, erinnert sich Gregorius. Er wollte und versteigerte fortan werktags früh ab 6 Uhr die Fänge der meist deutschen und isländischen Fischer unter den Großhändlern. „Obwohl es da um viel Geld ging, herrschte immer eine tolle Stimmung. Ich habe das riesig gern gemacht.“
Doch der Markt änderte sich, Ende der 1990er-Jahre gab man die Auktion an eine private Firma ab. Bei der FBG ist Gregorius heute als Bereichsleiter für das Marketing und die Touristik zuständig. Fisch ist für ihn dennoch allgegenwärtig. „Das ist einfach ein tolles Produkt. Und ich esse auch selbst gern Fisch – Kabeljau besonders, aber auch Hering oder weißen Heilbutt.“